Mittwoch, 16. Juli 2014

Warum Weizenmehl mit Vorsicht zu genießen ist

Viele Menschen können sich eine Ernährung ohne Weizenmehlprodukte nicht vorstellen, meistens konsumieren wir mehrmals täglich, bewusst oder auch unbewusst Weizenprodukte. An erster Stelle der Beliebtheit steht in unseren westlichen Ländern das Brot, dann gibt es noch Nudeln, Brötchen, Kuchen, Kekse, Pizza, Pfannkuchen.... alles super leckere Sachen auf die man nicht verzichten möchte. Diese Lebensmittel bestehen meistens aus Weizenmehl Typ 405. Die Typenbezeichnung (405) gibt den Aschegehalt in Milligramm bezogen auf 100 Gramm Mehl an. Das funktioniert so: 100 g Mehl werden verbrannt. Die Asche die übrig bleibt wird gewogen, die Menge der Asche gibt die Typennummer des Mehls an, denn die Menge der Asche stimmt mit wenigen Prozent Schwankungen mit dem ursprünglichen Mineralstoffgehalts des Mehls überein. Das bedeutet je höher die Typenzahl, desto mehr Mineralstoffe sind im Mehl enthalten. Die Mineralien befinden sich in den Randschichten des Korns. Je weißer das Mehl ist, desto weniger Mineralien sind darin enthalten.
Weißes Mehl ist deshalb so beliebt, weil es durch die Entfernung der Randschichten und des fetthaltigen Keimes nahezu unbegrenzt haltbar ist. Genau betrachtet hat es weder viel Geschmack noch Nährwert für den Körper. Aber warum sind gerade Nahrungsmittel aus weisem Mehl so heiß begehrt? Das hat eine ganz bestimmte Ursache auf die ich nun näher eingehen möchte.



Wie uns Weizenmehl süchtig macht.

Im Weizenmehl befindet sich der Stoff Gluten. Vielen ist er bekannt wegen der Glutenunverträglichkeit die bei manchen Menschen auftritt. Der Stoff Gluten enthält wiederum einen Bestandteil Namens Gliadin, der weit weniger Bekannt ist. Dieses Gliadin hat laut Dr.Davis, ein Kardiologe aus Millwaukee, folgende Auswirkungen auf unseren Organismus:
 "Wenn Gliadin verdaut wird, werden sogenannte Exorphine ausgeschüttet. Exorphine sind Stoffe, die ähnlich wie Opium, also in gewisser Weise betäubend wirken und gleichzeitig süchtig machen können. Sie können die Blut-Hirn-Schranke passieren und binden sich im Gehirn an sog. Opioid-Rezeptoren, was eine Sucht initiiert - eine Sucht nach Weizen" Deshalb wollen wir immer mehr Backwaren und Nahrungsmittel aus weißen Mehl verzehren, und können uns ein Leben ohne gar nicht vorstellen. Doch je mehr wir davon essen, desto stärker wird das Verlangen danach. Leider hat dieser Umstand schwerwiegende Folgen für unsere Gesundheit. Das trifft leider auch für den Verzehr von Vollkornweizenprodukten zu.

Weizenmehl enthält Lektine

Lektine sind eine Art natürliche Pestizide, die Pflanzen benutzen, um sich gegen den Verzehr zu wehren. Für Die meisten Lektine sind für den Menschen harmlos, einige, wie die in Weizen enthaltenen Lektine wirken jedoch toxisch auf den menschlichen Organismus. Durch ihre Bindungsfreudigkeit binden sich einige Lektine auch an die Darmwände besonders des Dünndarms und können diese beschädigen. Der Darm kann davon "undicht" werden und das sogenannte “Leaky-Gut-Syndrome” entsteht (zu deutsch “Sickerdarm-Syndrom”). In der Folge können weitere Stoffe wie Nährstoffreste und Toxine in den Blutkreislauf gelangen
Die Lektine, die nun durch den gesamten Körper strömen, heften sich an weitere Organe und der Körper wehrt sich entsprechend dagegen. Er greift die Lektine an – und mit ihnen auch gesundes Gewebe und Organe. Auf diese Weise können einige Autoimmunkrankheiten entstehen, zum Beispiel Multiple Sklerose (s.a. diesen Beitrag über Dr. Loren Cordain). Auch Erkrankungen wie Arthritis, Morbus Crohn, Fibromyalgie, Reizmagen oder Schilddrüsenprobleme bringen Forscher heute mit Lektinen in Verbindung. Unter den betroffenen Organen kann sich auch die Bauchspeicheldrüse befinden, die bis zum Totalausfall beschädigt werden kann. Die Folge ist Diabetes Typ-1. Weiterhin erschweren einige Lektine die Verdauung anderer Nahrungsbestandteile, darunter auch Stärke. Darüber hinaus wirken können sie rote Blutkörperchen verklumpen.


Gesundheitschädliche Auswirkungen durch den Verzehr von Weizenmehl


Weizen erhöht Entzündungsreaktionen
Wenn die Weizenlektine ins Blut gelangen, können sie sich im ganzen Körper verbreiten und sich an Organe wie Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse oder Gehirn anheften. Der Körper wehrt sich und greift dann die Lektine und damit auch körpereigenes Gewebe an. Es kommt zu Entzündungen, und die Gefahr für Krankheiten wie Arthrose, Rheuma, Alzheimer, Herzinfarkt, MS, Diabetes und Krebs steigt – ebenso erhöht sich das Risiko für Autoimmunerkrankungen.


Weizen stört den Muskelaufbau
Sportler brauchen für ihre sportliche Höchstleistung eine gut ausgebildete Muskulatur und eine gute hormonelle Regeneration. Da die Weizenlektine auch den Muskelaufbau und die hormonelle Regeneration negativ beeinflussen, sollten Sportler sowie ältere Menschen ihren Weizenkonsum verringern.

Weizen greift Gelenkstrukturen an
Weizenlektine binden sich an das körpereigene Acetyl-Glucosamin, das zum Aufbau von Gelenkstrukturen im Körper gebraucht wird. An das Weizenlektin gebunden kann das Acetyl-Glucosamin nicht mehr genutzt werden. Dadurch kommt es zu Gelenkproblemen und zu Verletzungen im Sport.
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Weizen schwächt das Immunsystem
Weizenlektine verändern die Struktur der Immunzellen und schwächen so den Schutz vor Krankheitserregern. Außerdem schädigen Weizenlektine die so genannten Mikrovilli, die Orte der Nährstoffaufnahme im Darm. Dadurch nimmt der Darm weniger Nährstoffe auf – ebenso verschlechtert sich die Bakterienflora. Außerdem führt ein hoher Getreidekonsum generell zu einem niedrigen Vitamin D-Spiegel. Vitamin D spielt jedoch ebenfalls eine wichtige Rolle für ein starkes Immunsystem

Weizen lässt den Blutzuckerspiegel Achterbahn fahren
Da Weizen wie jedes andere Getreide viele Kohlenhydrate enthält, die im Körper zu Glucose-Zucker-Bausteinen abgebaut werden, gibt es durch einen hohen Weizenverzehr ständig Blutzucker- und Insulinspitzen. Wenn die Ernährung nun jahrelang zucker- und weizenlastig ist, dann wird der Körper insulinresistent, und das vom Körper gebildete Insulin wirkt nicht mehr. In der Folge sind der Blutzucker- und der Insulinspiegel chronisch erhöht. Chronisch erhöhtes Insulin schaltet Entzündungsgene an, die wiederum Entzündungskrankheiten wie Alzheimer, Arthrose oder Diabetes auslösen können.

Weissmehl und kranke Augen
Auch die Augengesundheit profitiert umso mehr, je weniger Weissmehl gegessen wird. So fanden Forscher heraus, dass sich die Makuladegeneration - eine Augenerkrankung, bei der die Netzhautzellen zerstört werden - bevorzugt bei solchen Menschen entwickelt oder schnell voranschreitet, die gerne Produkte aus Weissmehl essen.
Weissmehl und Rheuma
Darüber hinaus bessern sich rheumatische Gelenkbeschwerden erfahrungsgemäss schon dann, wenn der Verzehr von Weissmehl und anderen isolierten Kohlenhydraten (Zucker, Stärke etc.) eingestellt wird und statt dessen - in geringem Mass - Vollkornprodukte, besser aber noch sehr viel Gemüse und Früchte verspeist werden

Weizenverzehr führt zu vorzeitiger Alterung

Zuviel Weizenprodukte wie Brot, Brötchen, Cerealien, Kekse, etc. erhöhen das sogenannte "Advanced Glycation Endproduct" (AGEs). Es ist nicht nur der Zucker und der Maissirup, die für dieses Problem verantwortlich sind. Auch Weizen ist aufgrund der enthaltenen Stärke Amylopectin A, die den Blutzucker deutlich mehr erhöht als Zucker, dafür verantwortlich, dass der Körper und die Haut schneller altern.
Was sind die Alternativen zu Weizenmehl
Man muss nicht ganz auf Getreideprodukte verzichten, es ist aber besser Kohlehydrate in Form von Gemüse und Salat zu essen. Es gibt viele Mehlsorten die einen geringen Gluten und Lektingehalt haben, und auch mehr Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Das sind zum Beispiel Hirse, Buchweizrn, Quinoa, Amaranth und Dinkel. Roggen enthält ebenso Lektine und sollte deshalb auch nur in Maßen gegessen werden.

Statistik über den jährlich ansteigenden pro-Kopf Verbrauch von Weizenmehl in Deutschland. 


Quellenverzeichnis: 

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