Samstag, 28. Juni 2014

30 Tage vegan, ein kleiner Rückblick

Foto: Jörg Brinckheger  / pixelio.de
Vegan zu leben heißt nicht nur auf alle tierischen Nahrungsmittel zu verzichten, sondern auch auf Bekleidung, Schuhe, Kosmetikprodukte und Einrichtungsgegenstände die Tierprodukte enthalten, die aus solchen hergestellt sind, oder die mit Tierversuchen getestet wurden. Das schicke Ledersofa oder Kosmetikprodukte und Schminke zum Beispiel. Ich entdecke immer mehr Produkte bei denen man nicht sofort denkt, dass sie nicht vegan sind. Man muss auch beachten das die Bezeichnung "rein Pflanzlich" irreführend sein kann, es heißt nicht das dieses Produkt auch wirklich vegan ist. Zum Beispiel gibt es "rein pflanzliche" Margarine die Molke enthält. Und wer hätte gedacht das Wein nicht vegan ist? Eigentlich sollte man denken er besteht nur aus Trauben, doch leider wird zu seiner Herstellung oft tierische Gelatine zur Klärung des Weins benutzt. Außerdem kann Wein Chitin, Albumin (aus Eiern oder getrockneten Blut), Kasein (aus Milch) und Hausenblase (aus der Schwimmblase von Fischen) enthalten. Ich hoffe das verdirbt euch nicht den Genuss von Wein, bei mir war das leider der Fall.



Ich habe mich entschlossen zu testen ob ich mich für 30 Tage vegan ernähren kann. Ich ernähre mich nun schon einige Zeit vegetarisch, es macht aber noch einen deutlichen Unterschied aus zu einer veganen Ernährung. Den letzten Anstoß dazu bekam ich durch eine Aktion von Peta, die ich zufällig im internet gefunden habe:
http://veganstart.peta2.de/ . Dort meldet man sich kostenlos an, und bekommt für 30 Tage einen Newsletter mit praktischen Tipps und mit leckeren veganen Rezepten per Email.

Das Einkaufen wurde zu einer besonderen täglichen Herausforderung für mich. Ich stehe vor Regalen und lese stundenlang Kleingedrucktes in den Zutatenlisten. Ich hätte nie gedacht wo überall Molkepulver und tierische Fette reingepanscht werden, ist das wirklich notwendig? Am Anfang braucht man also mindestens doppelt so lange zum Einkaufen, und man sollte genügend Zeit einplanen. Ganze Regalreihen von Käse und Milchprodukten fallen mir plötzlich aus einer ganz anderen Perspektive ins Auge. Mir ist nie bewusst gewesen wie groß diese Produktpalette in den Supermärkten vertreten ist. Nach veganen Lebensmitteln kann man in herkömmlichen Supermärkten lange suchen.
Die Ausbeute ist leider noch sehr klein, aber sie gibt es.

Im Milchregal gibt es überraschender Weise schon einige gute Alternativen für Kuhmilch zu finden. Am besten finde ich persönlich die Hafermilch von Smelk. Sie schmeckt leicht süßlich und hat keinen unangenehmen Nebengeschmack. Überrascht war ich auch über den guten Geschmack von Soja Joghurt von alpro. Auf diese Produkte möchte ich nie wieder verzichten. Für mich eine seht gute Alternative zu Produkten aus Kuhmilch.

Bisher habe ich als Beilagen meist nur Kartoffelprodukte, Reis und Nudelsorten verwendet. Es gibt aber noch viele leckere und gesunde Beilagen von denen ich bisher noch nie was gehört hatte wie Quinoa, Cous Cous, oder Amaranth. Besonders lecker finde ich auch Falafel und diverse Bratlinge mit den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Die gibt es auch öfters mal als Aktionsware bei Aldi zu kaufen.

Aldi hat nun auch eine größere Produktpalette für vegane Produkte im Sortiment. Es lohnt sich sie alle mal auszuprobieren, ich finde sie sind sehr lecker und auch der Preis ist OK. Neu sind auch Soja Stäbchen, die sehen bisschen aus wie Fischstäbchen, schmecken herzhaft und sie haben mich geschmacklich wirklich überzeugt.

Ein kleines Problem für mich ist der Verzicht auf Käse. Ich habe leider keinen veganen Laden bei mir in der Nähe wo ich vegane Käseprodukte kaufen kann. Für Pizza habe ich einen ziemlich brauchbaren Käseersatz gefunden. Das Rezept ist auf einem Youtube Video von "die Umsteiger" zu finden. Ich kann es wirklich nur wärmstens empfehlen. Ich musste also zum Glück nicht auf eine leckere Pizza mit Käse verzichten. Man kann mit diesem Käseersatz auch Gerichte überbacken und verfeinern.



Nach den 30 Tagen fehlt mir eigentlich nicht wirklich irgend etwas. Ich habe viele neue Produkte und Rezepte getestet. Ich bin der Meinung, man kann heutzutage sehr gut ohne tierische Lebensmittel auskommen. Obwohl ich keinen veganen Laden um die Ecke habe, fand ich genügend Alternativen in den verschiedenen Supermärkten und Bioläden. Auch meine Tochter (14) hat mitgemacht, sie vermisst nur ihre liebgewordene Schokolade. Auch dafür gab es eine Lösung: Für den Schokoladenhunger kann man sich einen leckeren veganen Schokoladenkuchen backen:

Veganer Schoko - Nuss - Kokos - Kuchen

Zutaten:
250 g Mandeln, Kokosraspel oder Haselnüsse gemachlen
250 g Mehl
250 g Rohrzucker
1 Päckchen Backpulver
1 Päckchen Vanillezucker
1 Messerspitze Zimt
1 Prise Salz
3 Esslöffel Kakaopulver
50 g Margarine
150 ml Sojamilch
150 ml Kaffee oder Sojatrinkschokolade
1 Karotte geraspelt

Alle trockenen  Zutaten gut miteinander vermischen. Dann langsam den Kaffee oder die Trinkschokolade zugeben und gründliche mit dem Mixer verrühren, so das keine Klümpchen entstehen. Die geriebene Karotte zugeben. Damit wird der Kuchen noch saftiger. Die Masse in eine gefettete Kuchenform (Gugelhupf) geben. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
Backzeit ca 60 Minuten. (kann je nach Ofen variieren)
Nach belieben kann dem Teig gehackte Zartbitterschokolade  (ohne Milch) gehackte Nüsse, Kirschen usw zugegeben werden. Man kann hier nach Belieben experimentieren.

Arbeitszeit ca 15 Min.
Kalorien: ja


Fazit: Vegane Ernährung ist abwechslungsreich und gesund, wenn man sich ein bisschen Zeit zum Einkaufen und Kochen nimmt. Es schützt die Tiere vor Ausbeutung und Leid. Außerdem ist der Verzicht auf tierische Produkte gut für die Umwelt. Es lohnt sich es einmal für eine gewissen Zeit auszuprobieren. Für mich ist es eine sehr gute und bereichernde Erfahrung gewesen, und ich überlege mir ernsthaft, ob ich überhaupt wieder tierische Produkte in meinem Speisezettel aufnehmen soll.

liebe Grüße
Eure Angie

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